Kinflex ® Reflextherapie
kinesiologische Reflextherapie

Kinflex ® Reflextherapie
Kinflex Reflextherapie richtet sich auf die frühkindlichen Reflexe, die in den ersten Lebensmonaten eines Kindes entstehen und für seine Entwicklung wichtig sind. Wenn diese Reflexe nicht vollständig integriert werden, können sie später zu Herausforderungen in Bewegung, Wahrnehmung oder sozialen Interaktionen führen. Mit sanften Übungen hilft die Therapie, diese Reflexe zu integrieren und das Nervensystem zu unterstützen, um eine bessere Balance und mehr Leichtigkeit im Alltag zu erreichen. Diese kann bei Kindern oder bei Erwachsenen angewendet werden.
Frühkindliche Reflexe
Bereits im Mutterleib beginnen sich frühkindliche Reflexe zu entwickeln. Sie bereiten die Sinne, die Muskulatur und das Gleichgewichtssystem auf das Leben ausserhalb des Mutterleibs vor. Diese Reflexe sind von zentraler Bedeutung während der Geburt, sichern das Überleben des Neugeborenen und unterstützen es dabei, sich nach und nach zu drehen, zu sitzen, zu stehen und schliesslich zu laufen.
Frühkindliche Reflexe tragen entscheidend zur Entwicklung des Gehirns bei. Zusammen mit ihnen entfalten sich die Sinne wie Sehen, Hören und Fühlen sowie die Fähigkeiten zu denken, zu handeln, zu koordinieren und das Gleichgewicht zu halten. Sie bilden damit die Grundlage für die gesamte weitere Entwicklung. Sobald ein Reflex seine Funktion erfüllt hat, wird er von erlernten Reaktionen abgelöst. Ab diesem Zeitpunkt erfolgen Bewegungen bewusst gesteuert und sind nicht länger nur automatische Reaktionen auf äussere Reize.

Reflexintegration
Der Integrationsprozess frühkindlicher Reflexe kann durch verschiedene äussere Einflüsse gestört werden. Dazu gehören etwa Abweichungen vom natürlichen Geburtsverlauf, Krankheiten, emotionaler Stress der Eltern oder das Überspringen wichtiger Entwicklungsschritte. Solche Störungen können dazu führen, dass frühkindliche Reflexmuster weiterhin aktiv bleiben und sowohl die körperliche als auch die emotionale Entwicklung beeinträchtigen.
Mögliche Symptome
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Konzentrationsprobleme
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Geringe Stresstoleranz / erhöhte Sensibilität
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Ängste und Unsicherheiten
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Eingeschränkte Selbstwahrnehmung und Selbstregulation
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Schwierigkeiten im Schulalltag (z.B. Unruhe beim Sitzen, leichte Ablenkbarkeit, verkrampfte Stifthaltung, Probleme beim Schreiben und Lesen)
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Herausforderungen im Familienleben (z.B. schlechtes Zuhören, impulsives Verhalten, Unordnung, Vergesslichkeit)
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Auffälligkeiten in Bewegungsmustern (z.B. Schwierigkeiten beim Schwimmenlernen, unsicherer Umgang mit Besteck, häufige Löcher an den großen Zehen der Socken, Zehenspitzengang, W-Sitz, Überstreckung von Knie oder Ellbogen)
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Eingeschränkte Raumwahrnehmung und Koordinationsprobleme
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Anhaltende Blasenkontrollprobleme über das fünfte Lebensjahr hinaus
Ziel der Reflextherapie
KinFlex® unterstützt Kinder und Erwachsene dabei, offene frühkindliche Reflexmuster sowie die damit verbundenen Stressreaktionen zu erkennen, zu lösen und in Balance zu bringen. Mithilfe einer gezielten Kombination aus Kinesiologie, Wahrnehmungs- und Bewegungsübungen sowie der Förderung der visuellen, auditiven und kinästhetischen Koordination wird eine nachhaltige und rasche Entstressung der frühkindlichen Reflexe ermöglicht.
Bevor mit der Behandlung eines Kindes begonnen wird, empfiehlt es sich, zunächst bei der Mutter (und/oder dem Vater) die vier zentralen Stress-Schutz-Reflexe sowie den Bonding-Reflex zu harmonisieren.
Die frühkindlichen Reflexe

Der Furchtlähmungsreflex ist eine Schutzreaktion auf Bedrohung: Der Körper „erstarrt“, um in Gefahr unbemerkt zu bleiben. Dieser Reflex entsteht früh und sollte später integriert werden.
Bleibt er aktiv, kann das zu Ängsten, Rückzug oder Stressproblemen führen – bei Kindern wie bei Erwachsenen. Eine Entspannung des Reflexes unterstützt emotionale Stabilität und soziale Sicherheit.

Der POR (Pawlowscher Orientierungreflex) ist ein Schutzreflex, der hilft, auf Veränderungen in der Umgebung schnell zu reagieren, indem der Körper sich dreht und nach der Quelle der Veränderung sucht. Er ist im Säuglingsalter wichtig, um Gefahren zu erkennen. Wenn dieser Reflex nicht richtig integriert wird, bleibt er oft im Erwachsenenalter aktiv, was zu ständiger Unruhe, Überempfindlichkeit auf Reize oder sozialen Schwierigkeiten führen kann. Durch gezielte Übungen kann der Reflex integriert werden, was zu mehr emotionaler Stabilität und besserer Reaktionsfähigkeit auf Veränderungen führt.

Der Moro-Reflex ist eine frühkindliche Schreckreaktion: Bei plötzlichem Reiz streckt das Baby ruckartig die Arme aus und zieht sie wieder an. Er dient ursprünglich dem Schutz in Gefahrensituationen.
Bleibt dieser Reflex aktiv, kann das zu erhöhter Ängstlichkeit, Reizempfindlichkeit oder Stress führen – sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Eine Entspannung des Reflexes fördert emotionale Stabilität und bessere Stressregulation.

Der Bondingreflex ist ein frühkindlicher Reflex, der durch Nähe, Hautkontakt und Blickkontakt zwischen Baby und Bezugsperson aktiviert wird. Er legt die Grundlage für Urvertrauen, emotionale Sicherheit und spätere Bindungsfähigkeit.
Wird dieser Reflex nicht ausreichend beantwortet – etwa durch eine schwierige Geburt, frühe Trennung oder emotionalen Stress – kann das dazu führen, dass er aktiv bleibt. Die Folgen zeigen sich oft in Form von Bindungsschwierigkeiten, innerer Unsicherheit, Angst vor Nähe oder sozialem Rückzug – bei Kindern wie bei Erwachsenen.

Der tonische Labyrinthreflex (TLR) beeinflusst Gleichgewicht und Körperhaltung. Wird der Kopf eines Babys nach vorn oder hinten geneigt, reagiert der Körper mit Beugen oder Strecken – eine wichtige Grundlage für Haltung und Bewegungskoordination.
Bleibt der Reflex aktiv, kann das bei Kindern zu Schwierigkeiten beim Sitzen, Krabbeln oder Laufen führen. Erwachsene zeigen oft Haltungsprobleme, Verspannungen oder Koordinationsstörungen. Eine Integration des Reflexes verbessert die Körperwahrnehmung und unterstützt gesunde Bewegungsabläufe.

Der Landau-Reflex unterstützt Gleichgewicht und Koordination. Wird ein Baby in Bauchlage angehoben, hebt es automatisch den Kopf und streckt den Rücken – ein wichtiger Schritt in der motorischen Entwicklung und Körperhaltung.
Ist der Reflex nicht vollständig integriert, kann das zu Problemen bei Körperwahrnehmung, Aufrichtung, Sitzen oder Gehen führen. Auch Erwachsene zeigen oft Haltungsschwächen, Verspannungen oder Gleichgewichtsstörungen. Die Entspannung dieses Reflexes verbessert Haltung, Koordination und Wohlbefinden.

Der STNR unterstützt die Koordination zwischen Kopf, Armen und Beinen. Beugt das Baby den Kopf nach vorn, beugen sich die Arme und die Beine strecken sich – bei Rückneigung ist es umgekehrt. So entsteht wichtige motorische Kontrolle.
Bleibt der Reflex aktiv, zeigt sich das bei Kindern durch Probleme beim Krabbeln oder Sitzen. Erwachsene können unter Haltungsproblemen, Verspannungen und gestörter Koordination leiden. Eine Entspannung des Reflexes fördert Beweglichkeit, Haltung und Körperwahrnehmung.

Der ATNR wird aktiv, wenn das Baby den Kopf zur Seite dreht: Die Gliedmassen auf der Blickseite strecken sich, die Gegenseite beugt sich. Das unterstützt die Hand-Augen-Koordination und die Seitenkoordination.
Bleibt der Reflex aktiv, zeigt sich das bei Kindern durch Schwierigkeiten beim Greifen, Drehen oder Koordinieren. Erwachsene können unter Haltungsproblemen, Verspannungen oder Koordinationsschwierigkeiten leiden. Eine Entspannung fördert Gleichgewicht, Beweglichkeit und Körperwahrnehmung.

Der Amphibien-Reflex wird ausgelöst, wenn das Baby ins Wasser eintaucht: Der Atem wird angehalten, Arme und Beine strecken sich schwimmartig – eine frühe Schutzreaktion.
Bleibt der Reflex aktiv, kann das zu Problemen mit Atemregulation, Körperwahrnehmung und Bewegung führen. Kinder haben oft Mühe beim Schwimmenlernen, Erwachsene fühlen sich unsicher im Wasser. Eine Entspannung unterstützt Atemkontrolle und Bewegungskoordination.

Der spinale Galant-Reflex wird ausgelöst, wenn die Körperseite entlang der Wirbelsäule berührt wird – das Baby neigt sich zur Seite oder dreht das Becken. Er unterstützt die Beweglichkeit der Wirbelsäule und die Entwicklung der Beckenmuskulatur.
Bleibt er aktiv, kann das bei Kindern zu Unruhe, Sitzproblemen oder Konzentrationsschwierigkeiten führen. Erwachsene klagen oft über Rückenschmerzen oder eingeschränkte Flexibilität. Eine Entspannung fördert Haltung, Koordination und körperliches Wohlbefinden.

Der spinale Perez-Reflex wird aktiviert, wenn der Rücken entlang der Wirbelsäule sanft gestreichelt wird. Das Baby beugt sich und hebt die Hüften – ein Reflex, der die Wirbelsäulenmuskulatur stärkt und die Beweglichkeit fördert.
Bleibt er aktiv, kann das zu Haltungsproblemen, Unruhe oder Verspannungen führen – bei Kindern wie Erwachsenen. Eine Entspannung des Reflexes unterstützt Körperwahrnehmung, Koordination und innere Ruhe.

Der Babinski-Reflex tritt auf, wenn die Fußsohle von der Ferse bis zu den Zehen gestreichelt wird – die Zehen spreizen sich und der Fuß zieht sich nach oben. Er ist ein normaler Teil der frühen Entwicklung und zeigt die Reaktion des Nervensystems.
Bleibt der Reflex bei älteren Kindern oder Erwachsenen aktiv, kann dies mit Koordinations- oder Gleichgewichtsstörungen zusammenhängen. Ersichtlich durch das Loch im Socken. Eine Integration des Reflexes fördert eine bessere motorische Kontrolle.

Der Babkin-Reflex wird ausgelöst, wenn die Handflächen des Babys gleichzeitig gedrückt werden – das Baby öffnet den Mund und der Kopf kann sich bewegen. Er fördert die Mundbewegungen und die Reaktionsfähigkeit.
Bleibt der Reflex aktiv, kann das zu Koordinationsproblemen bei Mundbewegungen oder Reizverarbeitung führen. Bei Erwachsenen kann dies zu Schluck- oder Sprachstörungen führen. Eine vollständige Integration fördert die Kontrolle über Mund- und Kiefermuskulatur und unterstützt die sensorische sowie motorische Entwicklung.

Der Palmar-Reflex wird aktiviert, wenn die Handfläche des Babys berührt wird – die Finger schließen sich automatisch um das Objekt. Er hilft dem Baby, sich festzuhalten.
Bleibt der Reflex aktiv, kann das zu Problemen bei der Hand-Augen-Koordination, Greifen und Feinmotorik führen. Erwachsene können unter Handverspannungen oder schlechterer Handkoordination leiden. Eine Integration des Reflexes fördert die Feinmotorik und Handgeschicklichkeit.

Der Plantar-Reflex wird ausgelöst, wenn die Fußsohle des Babys gestreichelt wird – der Fuß zieht sich nach unten und die Zehen krallen sich. Dieser Reflex ist normal in den ersten Lebensmonaten und zeigt die Entwicklung des Nervensystems und der Muskeln.
Bleibt der Reflex bei älteren Kindern oder Erwachsenen aktiv, kann dies zu Koordinations- oder Gehproblemen führen. Eine Integration fördert eine gesunde Fußmuskulatur, Gleichgewicht und Bewegungskoordination.

Der Saugreflex wird aktiviert, wenn die Lippen des Babys berührt werden, und ist für die Nahrungsaufnahme notwendig. Er ist essenziell für das Überleben und die Ernährung des Neugeborenen.
Bleibt der Reflex unvollständig integriert, kann dies zu Schwierigkeiten beim Saugen, Trinken oder später bei der Sprachentwicklung führen. Bei Erwachsenen kann es zu Problemen mit der Mundmotorik, wie Kauen oder Sprechen, kommen. Eine vollständige Integration fördert die orale Entwicklung und eine gesunde Nahrungsverarbeitung.

Der Hochziehreflex wird aktiviert, wenn ein Baby an den Armen hochgezogen wird und die Füße den Boden nicht berühren. Der Reflex zeigt, dass das Baby seine Muskulatur aktiviert und sich stabilisieren kann.
Bleibt der Reflex unvollständig integriert, kann das zu Problemen bei der Körperhaltung und Koordination führen. Kinder können Schwierigkeiten beim Sitzen, Stehen oder Laufen haben. Erwachsene könnten unter schlechter Haltung, Muskelschwäche oder Koordinationsproblemen leiden. Eine vollständige Integration fördert eine stabile Körperhaltung und koordinierte Bewegungen.

Der Greifreflex wird aktiviert, wenn die Handfläche eines Babys berührt wird, und das Baby schließt automatisch die Finger. Dieser Reflex hilft dem Baby, sich an einer Bezugsperson festzuhalten.
Wird der Reflex nicht vollständig integriert, kann dies zu Schwierigkeiten beim Greifen oder Erlernen der Feinmotorik führen. Erwachsene, bei denen der Reflex nicht entstresst wurde, können unkontrollierte Zuckungen oder Muskelanspannungen in den Händen erleben. Eine vollständige Integration fördert die Hand-Augen-Koordination und die Feinmotorik.