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Warum frühe Diagnosen so wichtig sind

  • Tina Haldi
  • 23. März
  • 2 Min. Lesezeit

Immer wieder höre ich Sätze wie: "Lass sie doch noch Kind sein, sie müssen doch nicht schon so früh eine Diagnose haben." Doch eine frühe Diagnose hat nichts mit einem "Stempel" zu tun. Es geht darum, dass Kinder von Anfang an die Unterstützung bekommen, die ihnen zusteht – im Kindergarten, in der Schule, in der Oberstufe und später in der Lehre.

Kinder haben es einfacher, wenn sie mit weniger Druck ins System starten können. Ansonsten wird oft zu lange gewartet, bis Auffälligkeiten nicht mehr zu übersehen sind. Erst wenn Schwierigkeiten im sozialen Umfeld oder mit den "Gspändli" entstehen, wenn sie weniger beliebt sind, weil niemand sie versteht, Mobbing geschieht, wird reagiert. Sie müssen erst zeigen, dass sie nicht in dieses System passen, bevor Unterstützung in Gang kommt. Doch dann ist es oft schon spät – und ich kann aus eigener Erfahrung aus meinen Begleitungen sagen: Es dauert dann alles viel länger und wird komplizierter.


Die Wartezeiten für Abklärungen sind enorm. Aktuell gibt es kaum Plätze für Diagnostik, geschweige denn für psychologische Therapien für Kinder. Wenn man früher beginnt, kann man ein Helfersystem aufbauen und Unterstützung einfordern. Dann ist es nicht so "schlimm", wenn man ein Jahr warten muss. Aber wenn bereits alles eskaliert ist und dringend gehandelt werden muss, wird jeder Tag zum Spießrutenlauf für alle Beteiligten.


In meinen Coachings und Beratungen unterstütze ich Eltern immer dabei, so früh wie möglich zu starten. Wenn sich die Situation später stabilisiert, kann man immer noch Anpassungen vornehmen. Aber eine Diagnose und Therapien erst anzugehen, wenn das Kind bereits im autistischen Burnout steckt, ist eine unbeschreibliche Herausforderung, die für Eltern kaum auszuhalten ist.



Die Diagnose von Autismus ist ein aufwendiger Prozess, der viel Zeit und Fachwissen erfordert. Die langen Wartezeiten entstehen unter anderem durch:


Fachpersonenmangel: Es gibt zu wenige spezialisierte Fachpersonen, die Autismus-Diagnosen stellen können.

Komplexität der Diagnostik: Autismus zeigt sich bei jedem Menschen anders. Neben Fragebögen braucht es ausführliche Gespräche, Entwicklungsberichte und oft auch Testsituationen.

Auf Jungs ausgerichtete Testverfahren: Viele Diagnoseinstrumente basieren auf männlichen Autismus-Profilen. Mädchen zeigen oft andere, subtilere Merkmale, weshalb sie häufiger übersehen oder erst später erkannt werden.

Mehrfache Diagnostik nötig: Gerade bei Mädchen oder maskierenden Autist:innen kann es passieren, dass eine erste Diagnostik kein klares Ergebnis liefert. Dann braucht es eine erneute Abklärung mit geschulterem Blick!


💡 Tipp: Falls der erste Diagnostikversuch nicht eindeutig war, lohnt es sich, dran zu bleiben, eine zweite Meinung einzuholen und auf Fachpersonen zu setzen, die sich mit der Vielfalt autistischer Profile auskennen!


Deshalb bestärke ich euch: Schaut hin und sucht euch Unterstützung. Ich biete kostenlose Erstgespräche an, in denen wir gemeinsam herausfinden, was die Situation braucht – ob mein Angebot passt oder etwas anderes hilfreicher wäre. Ich kann euch auch unterstützen eine geeignete Fachperson zu finden für Mädchen Abklärungen oder mit meiner Einschätzung einen Psychologen unterstützen. Einfach mal ins Gespräch zu kommen tut vielen Eltern gut. Gehört zu werden und fachliche Unterstützung für alle Fragen und Sorgen zu bekommen, kann eine enorme Erleichterung sein.


Ich weiß, es braucht Überwindung, jeden neuen Tag anzugehen. Aber wenn man den Weg nicht alleine gehen muss, wird er leichter.

Kostenlose Erstgespräche


 
 
 

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