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Meine eigenen Grenzen – und wie ich mit ihnen umgehe

  • Tina Haldi
  • 30. März
  • 2 Min. Lesezeit

Ich glaube, es gibt kaum einen Tag, an dem ich nicht an meine eigenen Grenzen gelange. Gerade im Familienalltag gibt es so viele kleine und große Herausforderungen, die mir immer wieder aufzeigen, wo meine Belastbarkeit endet – oder mich manchmal sogar darüber hinaustragen. Ich weiß, viele sprechen nicht gern darüber, aber es betrifft uns alle. Bei manchen ist es offensichtlicher, bei anderen weniger, doch letztendlich hängt es oft von der eigenen Verfassung, den Rahmenbedingungen und dem aktuellen Lebensabschnitt ab.


Wenn meine Tochter schon beim Aufwachen einen schwierigen Tag vor sich hat und ich genau weiß, dass es intensiv wird, wenn ich selbst zu wenig Schlaf bekommen habe oder meine Hormone Achterbahn fahren, wenn mein kleiner Sohn gerade in einer herausfordernden Entwicklungsphase steckt – dann sind das Momente, in denen ich mir wünsche, einfach woanders zu sein. Doch genau in diesen Situationen habe ich gelernt, mir eine Struktur zu schaffen, die mir hilft, den Tag nicht nur zu überstehen, sondern ihn manchmal sogar zu leben. Ich stärke mich mit meinen eigenen Ressourcen, die ich immer wieder neu entdecke – oft auch durch professionelle Unterstützung.


Trotzdem gibt es Tage, an denen es mich besonders mitnimmt. Dann kommt ein Thema auf, mit dem ich nicht gerechnet habe, und plötzlich stehe ich wieder mitten im Sumpf. Ich weiß, dass jede Mutter ihre individuellen Strategien entwickelt, doch es gibt Phasen, in denen man einfach keine Kraft mehr hat. Wenn der Berg an Aufgaben und Verpflichtungen unüberwindbar scheint, wenn die Erschöpfung so tief sitzt, dass man nichts mehr ertragen kann – genau dann ist es entscheidend, zu wissen, dass es Möglichkeiten gibt, sich wieder zu stabilisieren.



Was mir hilft? Wissen. Ich merke immer wieder, wie sehr mir fundiertes Wissen dabei hilft, mich selbst, meine Kinder und meinen Mann besser zu verstehen. Wissen über Autismus und ADHS, über Human Design, unsere Gefühle, unser Verhalten, über Traumas und alte Prägungen, die wir vielleicht unbewusst mit uns herumtragen. All das bringt mir Erkenntnisse, die mir helfen, weiterzukommen.

Vielleicht denken manche: "Ja, bei denen funktioniert das ja, weil sie mitten im Thema sind." Doch nein – ich muss euch enttäuschen. Auch wir haben uns all das hart erarbeitet. Auch wir haben herausfordernde Ursprungsfamilienthemen, intensive Alltage und müssen unglaublich viel Energie investieren, um für uns und unsere Kinder den besten Weg zu finden. Es braucht viel Eigeninitiative – und ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man einfach keine Kraft mehr hat.

Doch heute weiß ich auch, dass es Wege gibt, wieder stärker zu werden. Dass man den Körper wieder aufbauen und heilen kann. Und dass es möglich ist, sein Leben Schritt für Schritt wieder selbst zu gestalten – anstatt von ihm gelebt zu werden.


 
 
 

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